Froschkönigs Reisen 010
Argentinien
Fr, 11.02.2011
Seit Montag haben wir uns Peter und Friedel, den beiden Deutsch-Chilenen angeschlossen. Beide sind begeisterte Fliegenfischer. Nat?rlich bieten sie uns auch sofort einen Kurs an. Zun?chst gibt?s jede Menge Theorie. Dann zeigt uns Friedel die Kunst des Fliegenbindens. Anschlie?end machen wir Trocken?bungen und schlie?lich geht?s ans Wasser. Peter kann man nichts recht machen, immer hat er erwas zu kritisieren und zu verbessern. An einem tollen Forellenfluss werfe ich dann jedoch meine herk?mmliche Spinnrute ins Wasser und ein bestimmt sehr gro?er, kr?ftiger Fisch bei?t. Er ist so stark, dass er den China-Wirbel glatt abrei?t und entkommt. Allerdings werde ich wenig sp?ter durch eine 37cm gro?e Forelle entsch?digt, die am n?chsten Abend gebraten hervorragend schmeckt. Wir wollen in den n?chsten Tagen noch ein paar weitere Angelb?che aufsuchen, bevor wir uns aus Feuerland verabschieden und Richtung Punto Arenas und dem Nationalpark Torres de Paine aufbrechen.
Mittlerweile haben fast nur noch sch?nes, warmes Sommerwetter, ?ber das wir sehr gl?cklich sind.
So, 06.02.2011
Das Ende der Welt ist erreicht! Wir stehen auf einem Campingplatz der s?dlichsten Stadt der Erde: Ushuaia.Seit meinem Start im Mai 2010 in Boke hat unser Auto damit genau 50.000 Stra?enkilometer zur?ckgelegt.
Das Wetter wechselt st?ndig. Sonne und Wolken wechseln mit Regen und Wind, st?ndig muss man seine Kleidung ?ndern, wenn man, wie wir heute, eine Tageswanderung unternimmt. Dismal mit Hund, der sich sehr ?ber den langen Spaziergang freut. Auf dem Campingplatz finden sich zahlreiche Camper, zumeist aus Argentinien oder Chile, aber auch aus der Schweiz. Wir lernen Peter und Frederike kennen, ein Paar, das seit vielen Jahren in Chile beheimatet ist, aber noch Wurzeln nach Deutschland hat. Mit ihnen verbringen wir einen angeregten Nachmittag, in dem sie uns viel von ihrem Leben in der neuen Heimat berichten, die sie mit ihrem Wohnmobil durchstreifen.
Sollen wir, sollen wir nicht: Es gibt billige Pl?tze auf einem Kreuzfahrtschiff zur Antarktis. Auch ein Segelt?rn um Kap Horn h?tte seine Reize. Wer wie ich schon so viele Abenteuerromane von der Umschiffung des Kaps gelesen hat, zieht so etwas in Erw?gung. Aber bei dem zumeist scheu?lichen Wetter? Lieber wohl doch nicht.
Die Fahrt nach Feuerland war von besonderem Reiz. Zun?chst wieder tagelanger Regen, der allerdings aufh?rte, als wir die Magellanstra?e erreichten. Daf?r gab es, Dank der tiefstehenden Sonne, phantastische Landschaftsstimmungen. Feuerland erinnerte uns im Norden stark an Schottland, im S?den durch die steil aufsteigenden und schneebedeckten Kordillieren, erneut an Norwegen. Wir freuen uns, die Reise in den extremen S?den unternommen zu haben, auch wenn uns von zahlreichen Entgegenkommenden davon abgeraten wurde. Aber seine Erfahrungen muss halt jeder selbst machen.
Morgen ben?tigen wir mal wieder eine tier?rztliche Untersuchung f?r Strolch. Mit dem Papier, das zur Einreise nach Chile ausreichte, war man pl?tzlich nicht mehr einverstanden. ?berhaupt spinnen die Chilenen etwas. Frisches Obst und Fleischprodukte werden beschlagnahmt, um das Einf?hren von Krankheiten zu verhindern. Ob sie das von uns Deutschen gelernt haben? Die argentinischen Beh?rden gehen mit allem viel unbefangener um.
Claudia & Gerd