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Frosch “Alaska- Highway”

Hallo meine Lieben,
im Anhang ein paar Bilder und etwas Text, in der Hoffnung, dass die
?bertragung hier aus Anchorage im MacDonald zustande kommt.
Gru? Gerd u. Claudia

Mo, 17. 6. 2013

Alaska- Highway

Irgendwie ist mir unheimlich zumute. Laut singend schlendre ich am Ufer eines wundersch?nen, gro?en Sees entlang um einen Zugang als Stellplatz f?r die Nacht zu finden. Doch weil mir nicht ganz wohl in meiner Haut ist, kehre ich bald um und gehe zum Auto zur?ck. Wir werden schon etwas anderes finden, au?erdem war das Ufer ja sehr m?ckenverseucht.
Als wir weiterfahren, f?llt die Beklemmung von mir ab. Vor etwas mehr als einer Viertelstunde haben wir am Stra?enrand einen Grizzly gesehen, der sich in der warmen Abendsonne r?kelte und keinerlei Scheu zeigte. Wahrhaftig, ein Grizzly mit goldbraunem Fell, ein stattliches Tier. V?llig ohne jede Scheu lie? er sich von uns filmen und fotografieren. Was sind dagegen schon die kleineren Schwarzb?ren, denen wir mittlerweile fast jeden Tag begegnen! Oder die Elche, auch wenn sie noch so fotogen im gr?nen Sumpf stehen und die Wasserpflanzen abernten. Auch das Rudel Dickhornschafe, die wilden Waldbisons, der Schwarm buntgef?rbter Kanadag?nse konnten es mit ihm nicht aufnehmen. Nicht einmal der riesige Rotfuchs, der eine Kr?he im Maul davon schleppte, war ?hnlich beeindruckend. Ja, dem Grizzly m?chte ich jedenfalls nicht im dunklen Wald ?ber den Weg laufen.

Schwarzbaer

Bison

Rotfuchs

Grizzly

Als w?ren wir bei Orpheus, so friedlich und v?llig ungest?rt von dem vorbei flutenden Verkehr verhielten sich die Tiere. Wir konnten jedes Mal mit dem Auto zur?cksetzen und sie in aller Ruhe fotografieren, als w?ren wir im Zoo. Aber dies ist die kanadische Wildnis und wir tun gut daran, auf unseren einsamen n?chtlichen Stellpl?tzen und den Spazierg?ngen mit dem Hund vorsichtig zu sein. Strolch darf nicht mehr allein laufen, er muss jetzt st?ndig an die Leine. Wir wollen nicht, dass er pl?tzlich mit einem Grizzly quer im Maul zur?ckkommt. Die Landschaft am Alaska-Highway ist nicht so berauschend, wie wir uns das vorgestellt hatten. Auch mit der Einsamkeit ist es nicht so weit her, bewegt sich doch der gesamte Touristenstrom nach Alaska ?ber diese Verbindung. Aber die Tierwelt entsch?digt f?r alles, auch f?r das Wetter. T?glich wechselt Regen mit dichter Bew?lkung und Sonnenschein ab.
Am l?ngsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, haben wir die Grenze zu Alaska ?berschritten. Es wird nicht mehr dunkel. Wir k?nnen den Lauf der Sonne aber bislang nicht verfolgen, da sie sich zumeist hinter dicken Regenwolken versteckt, die regelm??ig abends auftauchen. Vielmehr als dies verhindern aber die dichten M?ckenschw?rme, dass wir uns ins Freie wagen. Zum Gl?ck haben wir es mittlerweile geschafft, dass das Autoinnere vor ihnen sicher ist. Noch vor ein paar Tagen hatten sie mal wieder eine L?cke im Hubdach entdeckt, durch die sie einfallen konnten. Wir hatten in der Nacht kein Auge zugemacht und waren am Morgen v?llig zerstochen. Aber dies ist nun mal die unangenehme Seite des hohen Nordens. So sch?n die Landschaft mittlerweile auch ist, so einsam die fast unber?hrte Natur um uns, diese Biester sind in der Lage, einem alles zu verderben. Steht man abends an einem Flussufer beim Angeln, w?scht man auf einem Claim in einer Goldsucherregion mal ein paar Pfannen, st?ndig hat man das Gesumme dieser Widerlinge in den Ohren, selbst wenn man sich noch so gut mit M?ckenspray eingeschmiert hat.
Die Tiere des Nordens haben wir ansonsten nicht mehr gesehen; dieser eine Tag war wohl v?llig einmalig. Dabei fuhren wir durch kein Naturschutzgebiet, wie man leicht denken k?nnte. W?lfe und Rentiere sind uns bislang auch noch nicht begegnet, obwohl Warnschilder immer wieder vor letzteren warnen.

Schilderwald

Jetzt noch etwas technisches:

Nachdem wir in Quesnel rund zwei Wochen auf die Teile f?rs K?hlsystem gewartet hatten und diese endlich eingebaut waren, hoffte ich, dass damit nun alles o. k. sei. Dem war aber nicht so. Nach wie vor ?berhitzt der Motor; an Steigungen muss ich die Heizung aufdrehen und das Gebl?se dazu laufen lassen, um zu verhindern, dass die Nadel in den roten Bereich wandert. Dabei wurde au?er der Wasserpumpe der Thermostat, die Viscokupplung des L?fters und der Temperatursensor gewechselt. Auch der K?hler war bereits untersucht worden. Ich wei? mir keinen Rat mehr! (Wenn jemand eine Idee hat, bitte melden).
Als ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste, beschloss ich, den Thermostat wieder auszubauen, um die K?hlung zu verbessern. Vorgestern abend schritten wir zur Tat (trotz M?cken) und glaubten, in einer halben Stunde fertig zu sein, auch wenn das Teil etwas verbaut angebracht ist. Ich wollte gerade das K?hlwasser wieder einf?llen, als ich merkte, dass die Ablassschraube sich nicht einsetzen l?sst. Es fehlt n?mlich das Gewinde. Die Schraube, die ich mit einer 22er Nuss herausgedreht hatte, war eine Hohlschraube, die die Verschlussschraube aufnimmt. Sie war in den K?hlerboden eingel?tet. Die Jungs, denen das eingefallen ist, h?tten B?cker werden sollen!!
Durch das Loch des Unterfahrschutzes konnte ich nicht sehen, dass zwei Schraubengr??en vorhanden waren und erwischte mit der Nuss prompt die falsche. Was tun?

Buschreparatur

Erst mal schlafen. Am Morgen fiel mir ein, dass ich einen Zweikomponentenkleber f?r Metall dabeihabe. Ob das Zeug wirkt? Die Hohlschraube setzte ich mit etwas Dichtmasse ein und bestrich sie und den K?hlerboden mit dem Kleber. Nach zwei Stunden schien das Ganze auch fest geworden zu sein. Zur Sicherung spannte ich noch einen Gurt darum. Das Auto hat jetzt einen blauen K?hlerstreifen. Aber alles ist dicht, und darauf kommts an. Abgesehen von extremen Steigungen l?uft der Motor jetzt im mittleren Temperaturbereich. Damit k?nnen wir leben.
W?hrend ich dies schreibe, stehen wir an einem sehr sch?nen Badesee in der N?he von Fairbanks. Es ist Sonntag, der 23. 6. Gestern, als wir kamen, war der Campingplatz voll, mittlerweile hat er sich weitgehend geleert. Am Morgen waren wir mit dem Boot drau?en, auch der Strolch wurde wieder in seine Schwimmweste gezw?ngt. Um uns r?hrten die Bootsmotoren, Amerikaner f?hlen sich eben besonders wohl, wenn sie ?ber gen?gend Power verf?gen. Wir in unserem Minib?tchen n?tigen ihnen ein m?des Grinsen ab. Daf?r k?nnen wir die Hechte im absolut kristallklaren Wasser beobachten, die sich uns neugierig n?hern. So allm?hlich gebe ich das Angeln auf; ich k?nnte mir nicht vorstellen, diesen sympathischen Lebewesen nachzustellen. Genau so wenig wie eines der oben genannten Tiere zu jagen und zum Vergn?gen tot zu schie?en. Mir tun all die leid, die dies tun und sich anschlie?end wie Helden f?hlen.

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