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Froschkönigs Reisen 012

So. 7. 3. 2011
In den Anden

Wir haben mittlerweile den 2. Teil unserer Argentinien-Landkarte Richtung Norden erreicht. Bislang hatten wir keine Zeit gefunden, unsere Reiseerlebnisse schriftlich festzuhalten. Zu sch?n war das Wetter, zu lange und erm?dend die Spazierg?nge in den zahlreichen Naturschutzgebieten der Seenplatte in den Anden. Traumlandschaften, die am ehesten mit den Oberitalienischen Seen, dem Lago Maggiore, Gardasee usw. verglichen werden k?nnen. Aber entsprechend ist auch der Besucherandrang, selbst jetzt in der Nachsaison. Doch wir finden immer einen Stellplatz auf einem freien Campingplatz (das sind solche, ohne jede Infrastruktur, daf?r aber kostenlos) oder au?erhalb des Nationalparks. Auch Strolch kommt voll auf seine Kosten, da er uns jetzt angeleint begleiten darf. Wir sammelten T?pfe voll Brombeeren, den besten, die ich je gegessen habe.
Die ganzen letzten Tage, auch heute, hatten wir Bilderbuchwetter mit strhlend blauem Himmel und Temperaturen um 30?. Schon fast zu warm zum Autofahren. Letzte Nacht entlud sich dann die aufgestaute W?rme in einem Gewitter, wie ich wohl noch keins erlebt habe. Sintfutartiger Regen, Hagelschauer, Blitz und Donner, dass unserem kleinen Begleiter das Herz raste vor Angst, selbst im trockenen Auto.
Heute morgen waren davon nur noch die Spuren des abflie?enden Wassers zu sehen. Einige schlammbedeckte Stellen, wo die Wasserflut die Stra?e ?berquert hatte. A propos Stra?en: hatte ich schon berichtet, dass die argentinischen Stra?en die gef?hrlichsten der Welt sind? ?berall finden sich Verkehrszeichen mit der Aufschrift ?peligroso?. Dann wird die Geschwindigkeit nicht selten bis auf 20km/h reduziert. Es wird vor F?chsen, Pferden, K?hen, und Seitenwind gewarnt sowie vor Schnee- und Eismassen, die hier im Winter drohen. Auch die Kurven sind fast immer ?u?erst gef?hrlich. Uns erscheint das alles v?llig ?bertrieben, den Argentiniern wohl auch. Niemand beachtet diese Schilder, deshalb wird auf anderen wieder gemahnt: ?Schilder beachten!?. Wenn man dann bedenkt, dass der Fahrstil der S?damerikaner (zumindest der Chilenen und Argentinier) in etwa dem der Holl?nder gleicht, dass der Verkehr in diesen menschenleeren Gegenden so d?nn ist, dass jedes entgegenkommende Fahrzeug mit Handzeichen gegr??t wird, kann man sich vorstellen, warum kaum ein Polizeifahrzeug zu sehen ist und es offenbar auch kaum Unf?lle gibt. Dar?ber sind wir heilfroh wissen das zu sch?tzen,vor allem nach unseren Erlebnissen in China.

Sa. 12. 3. 2011

Wir befinden uns zwischen der argentinischen und chilenischen Grenze im Niemandsland und genie?en wieder einmal einen milden, etwas windigen Sommerabend am Fu? der zentralen Andenkordillere. N?rdlich von Santiago wollen wir morgen fr?h erneut nach Chile einreisen, um den hochgelobten, touristisch sehr besuchswerten w?stenhaften Norden des Landes zu erkunden. Dabei haben wir in der letzten Woche bei herrlichem Sommerwetter, die sch?nsten Landschaften auf der Ostseite der Anden besichtigen d?rfen. Die h?chsten Vulkane und Bergspitzen au?erhalb des Himalayas haben uns ebenso beeinfruckt wie die w?stenhaften, in allen Regenbogefarben leuchtenden Gebirgsz?ge. Wir hielten an den seltenen historischen Denkm?lern, zumeist Erinnerungen an irgendwelche Kriegsgeschehnisse der letzten 200 Jahre. Dann gab es viele kleine Ruinen, Geh?fte an den wenigen B?chen aus den Anden, alles Kulissen, die jedem Italo-Western Ehre gemacht h?tten.
Auch wenn wir zum Ende dieses Reiseabschnitts noch einmalnach Argentinien zur?ckkommen werden, bedauern wir den Abschied von den stets freundlichen Menschen, den g?nstigen Dieselpreisen und besonders den saftigen Rindersteaks.
Die weitere Planung sieht nun vor, auf der %, der Panamerikana, nach Norden zu fahren, in etwa 2 Wochen Bolivien zu besuchen, dort ewa f?r 4 Wochen zu bleiben und dann zur R?ckreise nach Uruguay zu fahren. Wir haben eine Adresse eines Campingplatzes unter deutscher Leitung am Rio de la Plata, wo wir unser Auto dann stehen lassen k?nnen bis zur Wiederkehr.

Froschk?nig 017 Froschk?nig 018 Froschk?nig 019

Mi. 16. 3. 2011

Wir stehen auf dem Hof der Mercedes-Werkstatt Kaufmann in Copiapo am S?drand der Atakama. Unser Auto zeigt erstmal einen gr??eren Defekt. Ob und wann uns geholfen wird, steht allerdings noch in den Sternen. Gestern verbrachten wir den gr??ten Teil des Tages mit Warten. Bereits um 10 Uhr morgens standen wir vor dem verschlossenen und durch einen Wachtposten gesicherten Eingangstor. Bei der Auftragsannahme h?rte man sich unser Problem an und versuchte uns dann abzuwimmeln. Man sei furchtbar ?berlastet, habe keine Kapazit?ten frei, wir sollten es einmal in La Serena, der Stadt von der wir gerade kommen, 600km im S?den gelegen, oder Antofagasta, wo wir hinwollen, noch weiter im Norden, bei einer Kaufmannfiliale versuchen. Wir lehnen ab, da dies unserem Motor nicht zuzumuten ist und uns ?berdies klar ist, dort genau das gleiche zu h?ren. Kurz vor der Mittagspause k?nnen wir dann den Chef sprechen, der uns einen Termin um 15:00Uhr gibt, zu dem wir dann das Werksgel?nde befahren d?rfen. Gegen 17:00 Uhr erscheint dann ein Mechaniker, der nach kurzer Untersuchung erkl?rt, das notwendige Mess ger?t nicht zur Verf?gung zu haben. Dies m?sse aus Santiago beschafft werden. Wie es aussieht, verleben wir heute wieder einen Tag mit Warten auf dem staubigen Hof der Mercedeswerkstatt.
Was war geschehen?
Nachdem wir am Sonntagmorgen den h?chsten Andenpas nach Chile zu ?berqueren starteten, einen wundersch?ne Hochgebirgswelt mit Gletschern und malerischen Bergen erlebten, begann unser Auto beim Anstieg auf die Passh?he von 4950m allm?hlich zu qualmen. Zun?chdst messen wir dem keine Bedeutung bei, liegt bestimmt nur an der H?he. Doch der Qualm wird st?rker, au?erdem ist er nicht schwarz, wie er eigentlich sein m?sste, sondern blau. Unverbranntzer Diesel? Doch es stinkt wie wenn 100 Trabis vor uns w?ren. Dann beginnt die rote ?lkontrollleuchte zu flackern, ich stelle den Motor ab, messe den ?lstand. Keine Anzeige mehr, also kaum noch ?l im Motor. Schnell gie?e ich unser Reserve?l, fast drei Liter ein. Jetzt zeigt der ?lmessstab zumindest das Minimum an. Blo? jrzt nich hier in fast 5000m H?he mit Motorschaden liegen bleiben! Wer soll uns hier wegholen? Hilfe ist keine zu erwarten, weil dieser knapp 3m breite Schotterweg nur von sehr wenigen Gel?ndewagen befahren wird. F?r LKWs ist die Strecke nicht befahrbar.
Der Qualm wird immer st?rker, es sind noch 70km bis zur n?chsten Ansiedlung, der c hilenischen Grenzstation. Was tun? So schaffen wir h?chstens noch 10km, dann d?rfte der Motor seil Leben aushauchen. Ich etscheide mich daf?r, ihn abzustellen und das Auto soweit wie m?glich rollen zu lassen. Doch das hat seine T?cken. Zun?chst ist die Wirkung der Motorbremse bei Berabfahrt nicht mehr gegeben. Au?erdem arbeiten Bremskraftverst?rker und Servolenkung nicht mehr. Fahre ich zu langsam, steht das Auto bei jedem leichten Anstieg. Fahre ich zu schnell, riskiere ich aus den engen Haarnadelkurven herauszufliegen und dann mindestens 500m den steilen Hang abw?rts zu segeln. Blo? nicht ins Rutschen kommen! Der Schotterweg ist lediglich mit einer knapp 20cm hohen W?lbung am Rand gesichert, die unser schweres Auto sofort durchbrechen w?rde. Vorsichtig bewegen wir uns hangabw?rts, schaffen es aber, etwa 10 km und damit 1000 H?henmeter tiefer zu kommen. Ich starte erneut den Motor, der Auspuffqualm wird geringer. Gespannt beobachte ich die rote Kontrollleuchte. Sobald sie erneut aufflackert, muss ich den Motor abstellen. Dies hie?e campieren in fast 4000m H?he im nackten Fels. Doch sie bleibterloschen, der Motor halt also noch ausreichend ?ldruck. Nach fast 8 Stunden, am sp?ten Nachmittag, erreichen wir die chilenische Grenzstation.
Wir fragen den Grenzpolizisten nach einer M?glichkeit, an Motor?l zu kommen. Wir sollten zun?chst die Grenzformalit?ten erledigen und uns dann wieder bei ihm melden. Er verkauft uns einen vier Liter Kanister besten Motor?ls, den er aus den Vorr?ten f?r die Dienstfahrzeuge abgezweigt hat. Die 40?, die er daf?r verlangt, sind gut angelegtes Geld. Der Motor hat wieder seinen normalen ?lstand, ist damit f?rs erste gerettet.
Am Montag geht’s dann weiter Richtung Atacama. Zun?chst wollten wir eine Werkstatt aufsuchen, um das Auto checken zu lassen. Doch als der Motor nicht mehr qualm, dabei seine volle Leistung zeigt und kein ?l mehr verbraucht, sehen wir erleichtrert davon ab. Zu denken gibt uns lediglich, dass diese Qualmerei in Tibet, bei einer um 300m gr??eren H?he nicht auftrat. Ich erkl?re es mir so, dass die Au?entemperatur im Himalaya fast 20?C niedriger war als hier in vergleichbarer H?he in den Anden.
Wir schieben alle st?renden Gedanken beiseite, freuen uns ?ber die einwandfreie Funktion des Motors und feiern erstmal bei einem guten Mittagessen in einer Fernfahrerkneipe.
Doch am Abend kommt das b?se Erwachen.
Bei der steilen Abfahrt auf den Ort Copaipo, wo wir einkaufen wollen, um zu einer erneuten Bergtour zu starten, bemerke ich erneut starken blauen Auspuffqualm. Auf einem Parplatz im Einkaufzentrum messe ich erneut den ?lstand: Wieder ist das Minimum erreicht. So k?nnen wir nicht weiterfahren.
Wir treffen Werner, der mit seinem Unimog in der Mercedes-Werkstatt Kaufmann steht und beschlie?en, dort das Auto einer Kompressionspr?fung zu unterziehen. Ich glaube und hoffe dabei, dass diese jedoch i. O. Ist und die Ventilschaftdichtungen defekt sind. Doch das werden die n?chsten Stunden oder Tage zeigen. Jetzt hei?t es erst einmal abwarten.
Mir geht durch den Kopf, was wohl w?re, h?tten wir den Magirus LKW anstelle des G genommen. Welche Werkstatt h?tte uns hier in S?damerika, wo jeder versucht, seine Kunden zu vergraulen, wohl aufgenommen? Ersastzteile w?ren wohl kaum zu bekommen gewesen. Von daher haben wir Gl?ck im Ungl?ck, auch wenn der eigentlich als unkaputtbar geltende Mercedes -Saugdiesel anscheinend doch nicht so unverwundbar ist, wie ich bislang geglaubt hatte.

Fr. 25. 3. 2011

Hezte morgen stehen wir erneut in der Mercedeswerkstatt. Wir hatten uns mal wieder zu fr?h gefreut. Vorgestern Abend wurde das Auto endlich fertig nach einer Nervenzrrei?probe. Man glaubt nicht, was in einer Werkstatt eines weltweit f?hrenden Autobauers so alles m?glich ist.
(Der folgende Abschnitt ist mehr was f?r technisch interessierte; die anderen m?gen ihn bitte ?berschlagen)
Da war zun?chst die Kompressionsmessung. Sie ergab v?llig irrsinnige Werte und wurde deshalb wiederholt. Diesmal wurden auf meine Anregung hin die Einspritzd?sen mit einem gleichm??igen, durch einen Drehmomentschl?ssel definierten Zug festgezogen. Und schon lag das Messergebnis f?r alle Zylinder in einem tolerierbaren Bereich. Logische Konsequenz: Die Ventilschaftdichtungen sind defekt und m?ssen erneuert werden. Ersatz wird bestellt. Wir warten und vertreiben uns die Zeit mit Werner und Hannelore, bei denen auch nur langsam Fortschritte zu erkennen sind. Als sie schon unter unseren neidischen Blicken nach 14 Tagen das Werksgel?nde verlassen d?rfen, beginnt endlich auch bei uns der Monteuer seine Arbeit gem?chlich aufzunehmen.
Er repariert unter einem Sonnennetz auf dem staubigen Hof, wo st?ndig rangierende LKW f?r Staubfahnen sorgen. Immerhin wird der Motor notd?rftig mit einer Plastikplane abgedeckt. Er macht diese Arbeit zum ersten Mal, alles ist f?r ihn genau so neu wie f?r mich. Munter beginnt er den Motor an der Nockenwelle durchzudrehen, um ihn auf den Totpunkt des ersten Zylinders zu stellen. In letzter Sekunde kann ich ihn davon abhalten. Nach dieser Tods?nde nimmt er halt die Riemenscheibe der Lichtmaschine, weil er ohne K?hlerausbau sonst seine Nuss nicht ansetzen kann.
Zu seiner Ehenrettung arbeitet er sehr sauber und gewissenhaft. Er tut das m?glichste, was unter den gegebenen Bedingungen getan werden kann. Ich ?berwache jeden Schritt, leiste kleine Hilfestellungen und ?bersetze so gut es geht den Text des Werkstatthandbuchs.
Wie n?tig das ist, zeigt sich darin, dass er keinerlei Unterlagen ?ber Anzugsdrehmomente u.?. Hat. Auch dass die Spannvorrichtung der Steuerkette mit ?l zu f?llen ist, muss ich ihm sagen und erkl?ren, wie er das bewerkstelligen muss. W?re es unterblieben, ww?re ein kapitaler Motorschaden vorprogrammiert gewesen.
Nach eineinhalb Tagen, am Mittwochabend, oh Wunder, ist es geschafft. Der Motor l?uft, zeigt allerdings immer noch blauen Qualm. Der sei noch im Auspuff vorhanden, das restliche ?l w?rde noch verbrannt, erkl?rt der Werkstattchef, der sich den Erfolg der Arbeit ansieht.Und tats?chlich, der warme Motor zeigt kaum noch blauen Dunst.
Am n?chsten Morgen, als wir um fast 700? erleichtert starten, qualmt das Auto zun?chst wieder blau. Dies gibt sich allerdings nach einigen Kilometern. Wir wollen ins Hochgebirge, zum Pass San Franzisco, der im Reisehandbuch ?berschwenglich wegen seiner Landschaft gelobt wird. Vielleicht treffen wir dort ja Werner und Hannelore erneut.
So ist es. Am sp?ten Nachmittag kommen sie uns entgegen, wir habe eine H?he von 2500m erreicht und…................................. unser Auto produziert wundersch?ne dichte blaue Qualmwolken. So geht’s nicht weiter. Wir beschlie?en einen Stellplatz zu suchen. Werner will uns morgen Begleitschutz geben bis zur Werkstatt und uns notfalls abschleppen. Das erwies sich allerdings als nicht n?tig.
Die Werkstatt will uns nicht mehr sehen, eine weitere Reparatur wird abgelehnt. Man habe weder die Ausstattung noch die entsprechend qualifizierten Mitarbeiter. Stimmt. Wir m?gen uns mit unserem waidwunden Vihicel doch bitte die schlaffen 1000 km nach Santiago begeben, Dort k?nne man uns bestimmt helfen.
Ich kontrolliere noch einmal den ?lstand, dann machen wir uns auf den Weg. Unterwegs zerbreche ich mir den Kopf, gr?ble st?ndig, dass es doch eine andere L?sung als eine Motorreparatur geben muss.
Klar, wir brauchen ja nicht mehr ins Hochgebirge zu fahren. Aber dann blieben uns Bolivien, Peru Equador usw. verschlossen.
Jetzt, wo wir nach 250km Fahrtstrecke Richtung S?den auf einem Platz abseits der Panameriacna stehen, glaube ich, die L?sung gefunden zu haben.
Wir werden morgen Motor?l der Sorte 25 W 60 erwerben, ein ?l, das f?r ?ltere Motoren gedacht ist und sehr viel z?hfl?ssiger sein m?sste als unser 15 W40, das wir jetzt fahren. In der gro?en H?he, bei stark erhitztem Motor und hei?en mitt?glichen Temperaturen war das Standard?l einfach ?berfordert.
Wir werden also eine ?ltausch vornehmen, der hoffentlich die erwarteten Resultate zeigen wird. Denn der d?rfte billiger sein als ein Motortausch.
Leider kommt es meisens anders ….................
Heute Morgen erneut starker blauer Qualm. Unterwegs zeigt sich, dass der Motor wieder fast 2 l bei knapp 300km verbraucht hat. Da hilft auch kein dickfl?ssiges ?l, sondern eine Motorreparatur d?rfte unvermeidlich sein. Wir sind jetzt auf dem Weg nach Santiago. Mal sehen, was uns die Spezialisten in der zentralen Mercedes-Werkstatt raten….

Claudia & Gerd

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