Archiv zur Kategorie: Berichte
Der Countdown für 2011 läuft!
Hallo liebe Freunde des Selbstfahrer-Treffens!
Der Countdown f?r 2011 l?uft.
Ein paar mal werden wir noch wach, hei?a dann ist Treffentag.
Schnell noch die lezten Infos:
- Runder Tisch (Internet unterwegs / Mobiles Internet)
Es w?re sch?n wenn ihr euch zahlreich beteiligen w?rdet und eure Erfahrungen in lockerer Gespr?chsrunde mit einbringt.
Christof wird als Input etwas zu Schwierigkeiten bei der Nutzung von Internetcafes im Ausland erz?hlen und dabei einige hilfreiche Portable Apps (Sofware auf dem USB Stick) vorstellen.
Sicherlich sehr interessant w?re, wenn jemand mal sein Netbook/Laptop 3G (UMTS Karte/Stick) mitbringt und zeigt. Die Pflege der eigenen Internetseite von unterwegs interessiert sicherlich vor allem die Langzeitreisenden. Wie macht ihr dass . . . Wordpress, Jomala, Typo 3 ???
Hat schon jemand Ideen f?r den n?chsten Runden Tisch oder Workshop in 2012?
– Geschicklichkeitwettbewerb
Unser traditioneller Wettbewerb (Spass steht dabei wie immer im Vordergrund) findet am Samstag ca. 15 Uhr statt. Es handelt sich wieder um ein Teamspiel f?r das sich jeweils drei Personen zusammentun m?ssen. Es gibt wieder einen Preis zu gewinnen. Kleiner Tipp . . . Kraft und Geschlecht spielt keine Rolle, Moppetfahrer und Leute vom Land k?nnten im Vorteil sein.
– Diavortr?ge (oder wie das in Digital auch immer hei?t)
Falls noch nicht geschehen, sollten die Vortragenden Kontakt bez?glich der ben?tigten Technik zu uns aufnehmen.
F?r das kommende Jahr suchen wir auch jetzt schon neue Beitr?ge. Traut euch, sprecht uns an und teilt mit uns eure Reiseerlebnisse. (es muss nicht immer die ganz gro?e Expeditionsreise sein)
So und nun zum guten Schluss noch ein wichtiger organisatorischer Hinweis.
In den vergangenen Jahren sind leider immer mehr Teilnehmer bereits am Mittwoch angereist. Sorry, das geht definitiv nicht mehr. Bitte erst am Donnerstag anreisen. Der Mittwoch dient den Aufbauhelfern als Orgatag und dem Verein f?r die Jahreshauptversammlung. Ausnahmen gibt es nur im Einzelfall, nach vorheriger Absprach und ausdr?cklicher Einladung bereits f?r den Mitwoch. Alle anderen m?ssen leider bis Donnerstag warten. Wer sich dennoch fr?her aufmacht, kann in Bellersen, Godelheim oder H?xter sch?ne Wohnmobilstellpl?tze nutzen.
So, in freudiger Erwartung w?nschen Berti und das Selbstfahrer-Team eine unfallfreie, sonnige und sch?ne Anreise.
PS Wer es vergessen haben sollte . . . letzte M?glichkeit zur Anmeldung Di. 24.05.2011. Anmeldelink 2011
PS PS Wer seine Anmeldung nicht vollst?nig ausgef?llt hat, bekommt keine Best?tigung und gilt als nicht angemeldet.
Froschkönigs Reisen 013
Hallo meine Lieben,
im Anhang ein kurzer, letzter Bericht, da wir am 5. Mai zur?ckfliegen werden.
Wir haben eine sehr langsame Verbindung und gro?e Probleme, ?berhaupt eine Mail verschicken zu k?nnen.
Auf Bilder m?ssen wir daher verzichten
Bis Bald, Gerd und Claudia
Fr. der 15. 4. 2011
Zu Gast in San Franzisco de Los Andes
Seit drei Wochen sind wir nun zu Gast bei Friedel uns Peter in ihrem schmucken Haus in den chilenischen Anden. Nie werden die Gastfreundschaft der Beiden vergelten k?nnen. Wir wurden umsorgt und umhegt, man las uns jeden Wunsch von den Augen ab.
Unsere Werkstatt brauchte bis heute, um den Motor zu reparieren und einzubauen. Obwohl es sich um die modernste und bestausger?stete Werkstatt S?damerikas handeln d?rfte. Mehrmals haben wir die Fahrt von mehr als drei Stunden auf uns genommen um Presens zu zeigen und den Fortgang der Arbeit zu beschleunigen. Leider ohne gro?en Erfolg.
Heute sollte das Auto unter Garantie fertig sein. War es auch fast, wir h?tten heute wegfahren k?nnen. Aber leider!
Da jetzt der Motor so ruhig lief, wie ich es noch nie erlebt hatte, war ein Klackern im Reglerteil der Einspritzpumpe zu h?ren. Mittlerweile wird auch klar, was zum vorzeitigen Motorverschlei? gef?hrt haben muss. Staub wurde im gesamten Ansaugkanalnicht gefunden und kann somit nicht die Ursache sein. Wie der Werkstattmeister meint, sei alles auf einen Defekt der Pumpe zur?ckzuf?hren. Irgendwie bin ich erleichtert. Obwohl ich dem Motor immer wie ein rohes Ei behandelt hatte, glaubte ich schon, der ausgeblasene Luftfilter und dessen dann relativ sp?t erfolgter Wechsel k?nnte die Ursache sein.
Gestern abend, lange nach Arbeitsende, wurde die Pumpe ausgebaut und soll heute zu einem Boschdienst unter deutscher Leitung gebracht und untersucht werden. Allersp?testens am kommenden Dienstag soll unser Auto dann fertig sein. Wir hoffen und beten, dass dem dann auch so ist.
Uns bleiben noch etwa 14 Tage, um den wundersch?nen Norden Chiles zu bereisen. Peru und Bolivien heben wir uns f?r unsere R?ckkehr ab dem 20. 11. 2011 auf.
Wie ihr dem Foto von Peters Anwesen entnehmen k?nnt, hat mittlerweile der Herbst begonnen. Die beiden letzten Tage und N?chte waren k?hl, der Himmel zumeist bew?lkt. Vorgestern hatten wir eine Tageswanderung in die Berge unternommen. Wir hatten auf den bedeckten Himmel gewartet, in der Sonne war es uns zu hei?.
Der R?ckflug am 5. 5. und auch der Flug nach S?damerika im November sind fest gebucht, ebenso der Stellplatz f?r das Auto in Buenos Aires. Wir freuen uns auf die beiden letzten Wochen in Chile und nat?rlich auch auf die Heimkehr.
Claudia & Gerd
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Achtung! Keine Anmeldebestätigung?
Hallo,
nur wer seine Anmeldung vollst?ndig ausgef?llt hat, bekommt auch eine Best?tigung und kann am Treffen 2011 teilnehmen.
Gr??e, Berti
Froschkönigs Reisen 012
So. 7. 3. 2011
In den Anden
Wir haben mittlerweile den 2. Teil unserer Argentinien-Landkarte Richtung Norden erreicht. Bislang hatten wir keine Zeit gefunden, unsere Reiseerlebnisse schriftlich festzuhalten. Zu sch?n war das Wetter, zu lange und erm?dend die Spazierg?nge in den zahlreichen Naturschutzgebieten der Seenplatte in den Anden. Traumlandschaften, die am ehesten mit den Oberitalienischen Seen, dem Lago Maggiore, Gardasee usw. verglichen werden k?nnen. Aber entsprechend ist auch der Besucherandrang, selbst jetzt in der Nachsaison. Doch wir finden immer einen Stellplatz auf einem freien Campingplatz (das sind solche, ohne jede Infrastruktur, daf?r aber kostenlos) oder au?erhalb des Nationalparks. Auch Strolch kommt voll auf seine Kosten, da er uns jetzt angeleint begleiten darf. Wir sammelten T?pfe voll Brombeeren, den besten, die ich je gegessen habe.
Die ganzen letzten Tage, auch heute, hatten wir Bilderbuchwetter mit strhlend blauem Himmel und Temperaturen um 30?. Schon fast zu warm zum Autofahren. Letzte Nacht entlud sich dann die aufgestaute W?rme in einem Gewitter, wie ich wohl noch keins erlebt habe. Sintfutartiger Regen, Hagelschauer, Blitz und Donner, dass unserem kleinen Begleiter das Herz raste vor Angst, selbst im trockenen Auto.
Heute morgen waren davon nur noch die Spuren des abflie?enden Wassers zu sehen. Einige schlammbedeckte Stellen, wo die Wasserflut die Stra?e ?berquert hatte. A propos Stra?en: hatte ich schon berichtet, dass die argentinischen Stra?en die gef?hrlichsten der Welt sind? ?berall finden sich Verkehrszeichen mit der Aufschrift ?peligroso?. Dann wird die Geschwindigkeit nicht selten bis auf 20km/h reduziert. Es wird vor F?chsen, Pferden, K?hen, und Seitenwind gewarnt sowie vor Schnee- und Eismassen, die hier im Winter drohen. Auch die Kurven sind fast immer ?u?erst gef?hrlich. Uns erscheint das alles v?llig ?bertrieben, den Argentiniern wohl auch. Niemand beachtet diese Schilder, deshalb wird auf anderen wieder gemahnt: ?Schilder beachten!?. Wenn man dann bedenkt, dass der Fahrstil der S?damerikaner (zumindest der Chilenen und Argentinier) in etwa dem der Holl?nder gleicht, dass der Verkehr in diesen menschenleeren Gegenden so d?nn ist, dass jedes entgegenkommende Fahrzeug mit Handzeichen gegr??t wird, kann man sich vorstellen, warum kaum ein Polizeifahrzeug zu sehen ist und es offenbar auch kaum Unf?lle gibt. Dar?ber sind wir heilfroh wissen das zu sch?tzen,vor allem nach unseren Erlebnissen in China.
Sa. 12. 3. 2011
Wir befinden uns zwischen der argentinischen und chilenischen Grenze im Niemandsland und genie?en wieder einmal einen milden, etwas windigen Sommerabend am Fu? der zentralen Andenkordillere. N?rdlich von Santiago wollen wir morgen fr?h erneut nach Chile einreisen, um den hochgelobten, touristisch sehr besuchswerten w?stenhaften Norden des Landes zu erkunden. Dabei haben wir in der letzten Woche bei herrlichem Sommerwetter, die sch?nsten Landschaften auf der Ostseite der Anden besichtigen d?rfen. Die h?chsten Vulkane und Bergspitzen au?erhalb des Himalayas haben uns ebenso beeinfruckt wie die w?stenhaften, in allen Regenbogefarben leuchtenden Gebirgsz?ge. Wir hielten an den seltenen historischen Denkm?lern, zumeist Erinnerungen an irgendwelche Kriegsgeschehnisse der letzten 200 Jahre. Dann gab es viele kleine Ruinen, Geh?fte an den wenigen B?chen aus den Anden, alles Kulissen, die jedem Italo-Western Ehre gemacht h?tten.
Auch wenn wir zum Ende dieses Reiseabschnitts noch einmalnach Argentinien zur?ckkommen werden, bedauern wir den Abschied von den stets freundlichen Menschen, den g?nstigen Dieselpreisen und besonders den saftigen Rindersteaks.
Die weitere Planung sieht nun vor, auf der %, der Panamerikana, nach Norden zu fahren, in etwa 2 Wochen Bolivien zu besuchen, dort ewa f?r 4 Wochen zu bleiben und dann zur R?ckreise nach Uruguay zu fahren. Wir haben eine Adresse eines Campingplatzes unter deutscher Leitung am Rio de la Plata, wo wir unser Auto dann stehen lassen k?nnen bis zur Wiederkehr.
Mi. 16. 3. 2011
Wir stehen auf dem Hof der Mercedes-Werkstatt Kaufmann in Copiapo am S?drand der Atakama. Unser Auto zeigt erstmal einen gr??eren Defekt. Ob und wann uns geholfen wird, steht allerdings noch in den Sternen. Gestern verbrachten wir den gr??ten Teil des Tages mit Warten. Bereits um 10 Uhr morgens standen wir vor dem verschlossenen und durch einen Wachtposten gesicherten Eingangstor. Bei der Auftragsannahme h?rte man sich unser Problem an und versuchte uns dann abzuwimmeln. Man sei furchtbar ?berlastet, habe keine Kapazit?ten frei, wir sollten es einmal in La Serena, der Stadt von der wir gerade kommen, 600km im S?den gelegen, oder Antofagasta, wo wir hinwollen, noch weiter im Norden, bei einer Kaufmannfiliale versuchen. Wir lehnen ab, da dies unserem Motor nicht zuzumuten ist und uns ?berdies klar ist, dort genau das gleiche zu h?ren. Kurz vor der Mittagspause k?nnen wir dann den Chef sprechen, der uns einen Termin um 15:00Uhr gibt, zu dem wir dann das Werksgel?nde befahren d?rfen. Gegen 17:00 Uhr erscheint dann ein Mechaniker, der nach kurzer Untersuchung erkl?rt, das notwendige Mess ger?t nicht zur Verf?gung zu haben. Dies m?sse aus Santiago beschafft werden. Wie es aussieht, verleben wir heute wieder einen Tag mit Warten auf dem staubigen Hof der Mercedeswerkstatt.
Was war geschehen?
Nachdem wir am Sonntagmorgen den h?chsten Andenpas nach Chile zu ?berqueren starteten, einen wundersch?ne Hochgebirgswelt mit Gletschern und malerischen Bergen erlebten, begann unser Auto beim Anstieg auf die Passh?he von 4950m allm?hlich zu qualmen. Zun?chdst messen wir dem keine Bedeutung bei, liegt bestimmt nur an der H?he. Doch der Qualm wird st?rker, au?erdem ist er nicht schwarz, wie er eigentlich sein m?sste, sondern blau. Unverbranntzer Diesel? Doch es stinkt wie wenn 100 Trabis vor uns w?ren. Dann beginnt die rote ?lkontrollleuchte zu flackern, ich stelle den Motor ab, messe den ?lstand. Keine Anzeige mehr, also kaum noch ?l im Motor. Schnell gie?e ich unser Reserve?l, fast drei Liter ein. Jetzt zeigt der ?lmessstab zumindest das Minimum an. Blo? jrzt nich hier in fast 5000m H?he mit Motorschaden liegen bleiben! Wer soll uns hier wegholen? Hilfe ist keine zu erwarten, weil dieser knapp 3m breite Schotterweg nur von sehr wenigen Gel?ndewagen befahren wird. F?r LKWs ist die Strecke nicht befahrbar.
Der Qualm wird immer st?rker, es sind noch 70km bis zur n?chsten Ansiedlung, der c hilenischen Grenzstation. Was tun? So schaffen wir h?chstens noch 10km, dann d?rfte der Motor seil Leben aushauchen. Ich etscheide mich daf?r, ihn abzustellen und das Auto soweit wie m?glich rollen zu lassen. Doch das hat seine T?cken. Zun?chst ist die Wirkung der Motorbremse bei Berabfahrt nicht mehr gegeben. Au?erdem arbeiten Bremskraftverst?rker und Servolenkung nicht mehr. Fahre ich zu langsam, steht das Auto bei jedem leichten Anstieg. Fahre ich zu schnell, riskiere ich aus den engen Haarnadelkurven herauszufliegen und dann mindestens 500m den steilen Hang abw?rts zu segeln. Blo? nicht ins Rutschen kommen! Der Schotterweg ist lediglich mit einer knapp 20cm hohen W?lbung am Rand gesichert, die unser schweres Auto sofort durchbrechen w?rde. Vorsichtig bewegen wir uns hangabw?rts, schaffen es aber, etwa 10 km und damit 1000 H?henmeter tiefer zu kommen. Ich starte erneut den Motor, der Auspuffqualm wird geringer. Gespannt beobachte ich die rote Kontrollleuchte. Sobald sie erneut aufflackert, muss ich den Motor abstellen. Dies hie?e campieren in fast 4000m H?he im nackten Fels. Doch sie bleibterloschen, der Motor halt also noch ausreichend ?ldruck. Nach fast 8 Stunden, am sp?ten Nachmittag, erreichen wir die chilenische Grenzstation.
Wir fragen den Grenzpolizisten nach einer M?glichkeit, an Motor?l zu kommen. Wir sollten zun?chst die Grenzformalit?ten erledigen und uns dann wieder bei ihm melden. Er verkauft uns einen vier Liter Kanister besten Motor?ls, den er aus den Vorr?ten f?r die Dienstfahrzeuge abgezweigt hat. Die 40?, die er daf?r verlangt, sind gut angelegtes Geld. Der Motor hat wieder seinen normalen ?lstand, ist damit f?rs erste gerettet.
Am Montag geht’s dann weiter Richtung Atacama. Zun?chst wollten wir eine Werkstatt aufsuchen, um das Auto checken zu lassen. Doch als der Motor nicht mehr qualm, dabei seine volle Leistung zeigt und kein ?l mehr verbraucht, sehen wir erleichtrert davon ab. Zu denken gibt uns lediglich, dass diese Qualmerei in Tibet, bei einer um 300m gr??eren H?he nicht auftrat. Ich erkl?re es mir so, dass die Au?entemperatur im Himalaya fast 20?C niedriger war als hier in vergleichbarer H?he in den Anden.
Wir schieben alle st?renden Gedanken beiseite, freuen uns ?ber die einwandfreie Funktion des Motors und feiern erstmal bei einem guten Mittagessen in einer Fernfahrerkneipe.
Doch am Abend kommt das b?se Erwachen.
Bei der steilen Abfahrt auf den Ort Copaipo, wo wir einkaufen wollen, um zu einer erneuten Bergtour zu starten, bemerke ich erneut starken blauen Auspuffqualm. Auf einem Parplatz im Einkaufzentrum messe ich erneut den ?lstand: Wieder ist das Minimum erreicht. So k?nnen wir nicht weiterfahren.
Wir treffen Werner, der mit seinem Unimog in der Mercedes-Werkstatt Kaufmann steht und beschlie?en, dort das Auto einer Kompressionspr?fung zu unterziehen. Ich glaube und hoffe dabei, dass diese jedoch i. O. Ist und die Ventilschaftdichtungen defekt sind. Doch das werden die n?chsten Stunden oder Tage zeigen. Jetzt hei?t es erst einmal abwarten.
Mir geht durch den Kopf, was wohl w?re, h?tten wir den Magirus LKW anstelle des G genommen. Welche Werkstatt h?tte uns hier in S?damerika, wo jeder versucht, seine Kunden zu vergraulen, wohl aufgenommen? Ersastzteile w?ren wohl kaum zu bekommen gewesen. Von daher haben wir Gl?ck im Ungl?ck, auch wenn der eigentlich als unkaputtbar geltende Mercedes -Saugdiesel anscheinend doch nicht so unverwundbar ist, wie ich bislang geglaubt hatte.
Fr. 25. 3. 2011
Hezte morgen stehen wir erneut in der Mercedeswerkstatt. Wir hatten uns mal wieder zu fr?h gefreut. Vorgestern Abend wurde das Auto endlich fertig nach einer Nervenzrrei?probe. Man glaubt nicht, was in einer Werkstatt eines weltweit f?hrenden Autobauers so alles m?glich ist.
(Der folgende Abschnitt ist mehr was f?r technisch interessierte; die anderen m?gen ihn bitte ?berschlagen)
Da war zun?chst die Kompressionsmessung. Sie ergab v?llig irrsinnige Werte und wurde deshalb wiederholt. Diesmal wurden auf meine Anregung hin die Einspritzd?sen mit einem gleichm??igen, durch einen Drehmomentschl?ssel definierten Zug festgezogen. Und schon lag das Messergebnis f?r alle Zylinder in einem tolerierbaren Bereich. Logische Konsequenz: Die Ventilschaftdichtungen sind defekt und m?ssen erneuert werden. Ersatz wird bestellt. Wir warten und vertreiben uns die Zeit mit Werner und Hannelore, bei denen auch nur langsam Fortschritte zu erkennen sind. Als sie schon unter unseren neidischen Blicken nach 14 Tagen das Werksgel?nde verlassen d?rfen, beginnt endlich auch bei uns der Monteuer seine Arbeit gem?chlich aufzunehmen.
Er repariert unter einem Sonnennetz auf dem staubigen Hof, wo st?ndig rangierende LKW f?r Staubfahnen sorgen. Immerhin wird der Motor notd?rftig mit einer Plastikplane abgedeckt. Er macht diese Arbeit zum ersten Mal, alles ist f?r ihn genau so neu wie f?r mich. Munter beginnt er den Motor an der Nockenwelle durchzudrehen, um ihn auf den Totpunkt des ersten Zylinders zu stellen. In letzter Sekunde kann ich ihn davon abhalten. Nach dieser Tods?nde nimmt er halt die Riemenscheibe der Lichtmaschine, weil er ohne K?hlerausbau sonst seine Nuss nicht ansetzen kann.
Zu seiner Ehenrettung arbeitet er sehr sauber und gewissenhaft. Er tut das m?glichste, was unter den gegebenen Bedingungen getan werden kann. Ich ?berwache jeden Schritt, leiste kleine Hilfestellungen und ?bersetze so gut es geht den Text des Werkstatthandbuchs.
Wie n?tig das ist, zeigt sich darin, dass er keinerlei Unterlagen ?ber Anzugsdrehmomente u.?. Hat. Auch dass die Spannvorrichtung der Steuerkette mit ?l zu f?llen ist, muss ich ihm sagen und erkl?ren, wie er das bewerkstelligen muss. W?re es unterblieben, ww?re ein kapitaler Motorschaden vorprogrammiert gewesen.
Nach eineinhalb Tagen, am Mittwochabend, oh Wunder, ist es geschafft. Der Motor l?uft, zeigt allerdings immer noch blauen Qualm. Der sei noch im Auspuff vorhanden, das restliche ?l w?rde noch verbrannt, erkl?rt der Werkstattchef, der sich den Erfolg der Arbeit ansieht.Und tats?chlich, der warme Motor zeigt kaum noch blauen Dunst.
Am n?chsten Morgen, als wir um fast 700? erleichtert starten, qualmt das Auto zun?chst wieder blau. Dies gibt sich allerdings nach einigen Kilometern. Wir wollen ins Hochgebirge, zum Pass San Franzisco, der im Reisehandbuch ?berschwenglich wegen seiner Landschaft gelobt wird. Vielleicht treffen wir dort ja Werner und Hannelore erneut.
So ist es. Am sp?ten Nachmittag kommen sie uns entgegen, wir habe eine H?he von 2500m erreicht und…................................. unser Auto produziert wundersch?ne dichte blaue Qualmwolken. So geht’s nicht weiter. Wir beschlie?en einen Stellplatz zu suchen. Werner will uns morgen Begleitschutz geben bis zur Werkstatt und uns notfalls abschleppen. Das erwies sich allerdings als nicht n?tig.
Die Werkstatt will uns nicht mehr sehen, eine weitere Reparatur wird abgelehnt. Man habe weder die Ausstattung noch die entsprechend qualifizierten Mitarbeiter. Stimmt. Wir m?gen uns mit unserem waidwunden Vihicel doch bitte die schlaffen 1000 km nach Santiago begeben, Dort k?nne man uns bestimmt helfen.
Ich kontrolliere noch einmal den ?lstand, dann machen wir uns auf den Weg. Unterwegs zerbreche ich mir den Kopf, gr?ble st?ndig, dass es doch eine andere L?sung als eine Motorreparatur geben muss.
Klar, wir brauchen ja nicht mehr ins Hochgebirge zu fahren. Aber dann blieben uns Bolivien, Peru Equador usw. verschlossen.
Jetzt, wo wir nach 250km Fahrtstrecke Richtung S?den auf einem Platz abseits der Panameriacna stehen, glaube ich, die L?sung gefunden zu haben.
Wir werden morgen Motor?l der Sorte 25 W 60 erwerben, ein ?l, das f?r ?ltere Motoren gedacht ist und sehr viel z?hfl?ssiger sein m?sste als unser 15 W40, das wir jetzt fahren. In der gro?en H?he, bei stark erhitztem Motor und hei?en mitt?glichen Temperaturen war das Standard?l einfach ?berfordert.
Wir werden also eine ?ltausch vornehmen, der hoffentlich die erwarteten Resultate zeigen wird. Denn der d?rfte billiger sein als ein Motortausch.
Leider kommt es meisens anders ….................
Heute Morgen erneut starker blauer Qualm. Unterwegs zeigt sich, dass der Motor wieder fast 2 l bei knapp 300km verbraucht hat. Da hilft auch kein dickfl?ssiges ?l, sondern eine Motorreparatur d?rfte unvermeidlich sein. Wir sind jetzt auf dem Weg nach Santiago. Mal sehen, was uns die Spezialisten in der zentralen Mercedes-Werkstatt raten….
Claudia & Gerd
Einladungen zum Selbstfahrer-Treffen 2011 sind raus!
Hallo Freunde,
die Einladungen zum diesj?hrigen Selbstfahrer-Treffen sind raus.
Du hast keine Einladung zum Selbstfahrer-Treffen 2011 bekommen???
Da stimmte dann wohl was mit der e-Mail Adresse nicht. (oder Du warst vorher noch nie da)
Du hast keine Best?tigung zu Deiner Anmeldung bekommen???
Dann war die Anmeldung wohl unvollst?ndig ausgef?llt.
Im Zweifel nochmal melden und nachfragen. (keine Anmeldung und Best?tigung . . . kein Treffen)
Wie immer: Begrenzte Teilnehmerzahl . . . “Wer zuerst kommt mahlt zuerst.”
Beste Gr??e, Berti
Froschkönigs Reisen 011
Zur?ck auf dem chilenischen Festland
Mi, 16. 02.2011
Wir sind zur?ck auf dem chilenischen Festland und stehen in Punta Arenas, dem Zentrum des s?dlichen Chile. Die Hafenstadt hat viel von ihrem traditionellen Flair behalten. Morgen wollen wir zu einer Besichtigungstour starten.
Feuerland hatte sich in jeder Hinsicht gelohnt. Hier, am s?dlichsten Ende des Kontinents, ist aber auch wirklich alles verr?ckt. Man h?ngt mit den F??en nach oben an der Erdoberfl?che, wenn die Anziehungskraft aussetzen w?rde, fiele man unweigerlich herunter ins Weltall. Was macht es da, dass die Sonne mittags im Norden steht und die Orientierung erschwert?
Auch die Tierwelt benimmt sich v?llig anders, als von zu Hause gewohnt. Vorgestern hatten wir ein besonderes Erlebnis mit einem gro?en starken und ?berhaupt nicht scheuen Fuchs.
Von uns zun?chst unbemerkt, schlich er sich an unseren Strolch an, der sich auf einen hei?en Kampf mit dem viel gr??eren und gef?hrlicheren Gegner freute. Als er sich an den am Auto angebundenen Hund bis auf etwa zehn Meter gen?hert hatte, wurde ich von Spazierg?ngern auf das, was da bevorstand, aufmerksam gemacht. Noch gerade rechtzeitig konnte ich den Kampf verhindern, indem ich den sich heftig str?ubenden Strolch ins Auto packte.
Dann gab es da die gro?e Forelle, die ich im Rio Grande, einem der bekanntesten Forellengew?sser S?damerikas, angeln wollte. Bei Sonnenuntergang sehe ich sie am Bachufer, keine 2 m von mir entfernt, in etwa 15 cm Tiefe auf dem Kiesbett liegen. Zuerst hielt ich sie f?r ein St?ck Treibholz, beim genauern Hinsehen erkannte ich die Flossen und ein Auge. Mit der Angelspitze f?hrte ich den K?der an ihrer Nase vorbei, doch sie reagierte nicht. Erst als ich sie mit der Angel leicht anstupste, verschwand sie langsam ins tiefere Wasser.
Weiterhin gab es noch Flamingos in einem Salzsee, Biber beim Bau ihrer Burg und schlie?lich gerade eben eine historische h?lzerne Landungsbr?cke voller schwarz-wei?er Kormorane, die wir zun?chst f?r Pinguine hielten, zu bewundern.
Auf der heutigen Fahrt quer durch Feuerland, die uns zur?ck zur Magellanstra?e f?hrte, kamen wir durch zahlreiche winzige Fischerorte, meist bestehend aus zwei bis drei bauf?lligen Wellblechh?tten. Man kann sich kaum vorstellen, dass darin Menschen leben. Nur die Satellitensch?sseln scheinen dies zu beweisen. Vor ihnen, auf dem flachen Kiestrand finden sich zahlreiche Schiffswracks, von denen niemand sagen kann, ob sie nicht immer noch zum Fischfang eingesetzt werden.
Auch geschichtlich hat Feuerland einiges zu bieten. Wir besichtigen die Estancia Haberton, eine vor fast 200 Jahren gegr?ndete Siedlung eines englischen Missionars, die gerade im Gang befindlichen pr?historischen Ausgrabungen einer Wissenschaftlergruppe, die eine alte Siedlung und deren Abfallhaufen aus Muschelschalen durchw?hlten sowie einen 1904 aus England hergebrachten monumentalen und mittlerweile bis zur Gebrauchsunf?higkeit verrosteten Schaufelbagger zur Goldsuche.
Doch auch die Festlandseite der Magellan-Stra?e h?lt eine Menge historischer Sehensw?rdigkeiten parat. Da sind die Gr?ber einiger Besatzungsmitglieder der Beagle, dem Schiff des Charles Darwin, unweit der Stelle, wo die Beagle vor Anker lag und ihre hydologischen Untersuchungen der Meerenge durchf?hrte. Das Holzkreuz des Vermessungsingeniers, der Selbstmord ver?bte, ist original zu sehen. Nicht aber die Gr?ber einer spanischen Auswanderungsgruppe, die mit 3000 Personen startete, bereits durch schiffsunterg?nge und Seuchen die H?lfte verlor, w?hrend die ?brigen in der ?Hungerbucht? verhungerten. Dann gibt es noch ein original restauriertes Fort der Chilenischen Marine Mitte des 19. Jhd. Mitsechs gro?en Schiffskanonen.
Als wir dann weiter zu einem Leuchtturm fahren wollen, wird der Weg immer schlechter, die wassergef?llten Schlagl?cher im unbefestigten Weg immer gr??er und tiefer. Dann geht es durch den Kiesstrand, was unser Auto noch gerade so schafft. Als wir schlie?lich zwischen einem am Wegrand stehenden und einem umgest?rzten Baum festklemmen, brechen wir die weitere Expedition ab.
Einen Tag sp?ter, wir wollen zur Hauptsensation S?damerikas, dem weltber?hmten Torres de Peine. Doch Fehlanzeige, wir m?ssen mit Hund drauen bleiben. Wir tr?sten mit einem mehrst?ndigen Spaziergang am Parkrand, wo wir die T?rme ungehindert von Menschenschlangen in strahlendem Sommerwetter bewundern d?rfen.
Dann geht’s zur?ck nach Argentinien zum Gletscher Petito Moreno, den wir auf unserer Fahrt nach S?den ?berschlagen hatten. Daf?r leuchten jetzt die Eismassen in wunderbaren wei?- und Blaut?nen, die uns den hohen Eintrittspreis von 20?/p.P verschmerzen lassen. Vielleicht gerade rechtzeitig: Der Himmel ?berzieht sich momentan mit einer dunklen Wolkenbank, in der Nacht wird’s vermutlich wieder regnen. Wir stehen bei milden Abendtemperaturen auf einer kleinen Wiese am Bachrand, sitzen im Freien und Strolch hat sich im Gras versteckt. Morgen werden wir ein Internetcafe aufsuchen, den Bericht abschicken und hoffentlich unsere argentinische Haftpflichtversicherung klarmachen k?nnen. Dann geht’s erst mal ein gro?es St?ck weiter Richtung Norden, wobei uns schlechtes Wetter kaum st?ren wird.
Claudia & Gerd
Froschkönigs Reisen 010
Argentinien
Fr, 11.02.2011
Seit Montag haben wir uns Peter und Friedel, den beiden Deutsch-Chilenen angeschlossen. Beide sind begeisterte Fliegenfischer. Nat?rlich bieten sie uns auch sofort einen Kurs an. Zun?chst gibt?s jede Menge Theorie. Dann zeigt uns Friedel die Kunst des Fliegenbindens. Anschlie?end machen wir Trocken?bungen und schlie?lich geht?s ans Wasser. Peter kann man nichts recht machen, immer hat er erwas zu kritisieren und zu verbessern. An einem tollen Forellenfluss werfe ich dann jedoch meine herk?mmliche Spinnrute ins Wasser und ein bestimmt sehr gro?er, kr?ftiger Fisch bei?t. Er ist so stark, dass er den China-Wirbel glatt abrei?t und entkommt. Allerdings werde ich wenig sp?ter durch eine 37cm gro?e Forelle entsch?digt, die am n?chsten Abend gebraten hervorragend schmeckt. Wir wollen in den n?chsten Tagen noch ein paar weitere Angelb?che aufsuchen, bevor wir uns aus Feuerland verabschieden und Richtung Punto Arenas und dem Nationalpark Torres de Paine aufbrechen.
Mittlerweile haben fast nur noch sch?nes, warmes Sommerwetter, ?ber das wir sehr gl?cklich sind.
So, 06.02.2011
Das Ende der Welt ist erreicht! Wir stehen auf einem Campingplatz der s?dlichsten Stadt der Erde: Ushuaia.Seit meinem Start im Mai 2010 in Boke hat unser Auto damit genau 50.000 Stra?enkilometer zur?ckgelegt.
Das Wetter wechselt st?ndig. Sonne und Wolken wechseln mit Regen und Wind, st?ndig muss man seine Kleidung ?ndern, wenn man, wie wir heute, eine Tageswanderung unternimmt. Dismal mit Hund, der sich sehr ?ber den langen Spaziergang freut. Auf dem Campingplatz finden sich zahlreiche Camper, zumeist aus Argentinien oder Chile, aber auch aus der Schweiz. Wir lernen Peter und Frederike kennen, ein Paar, das seit vielen Jahren in Chile beheimatet ist, aber noch Wurzeln nach Deutschland hat. Mit ihnen verbringen wir einen angeregten Nachmittag, in dem sie uns viel von ihrem Leben in der neuen Heimat berichten, die sie mit ihrem Wohnmobil durchstreifen.
Sollen wir, sollen wir nicht: Es gibt billige Pl?tze auf einem Kreuzfahrtschiff zur Antarktis. Auch ein Segelt?rn um Kap Horn h?tte seine Reize. Wer wie ich schon so viele Abenteuerromane von der Umschiffung des Kaps gelesen hat, zieht so etwas in Erw?gung. Aber bei dem zumeist scheu?lichen Wetter? Lieber wohl doch nicht.
Die Fahrt nach Feuerland war von besonderem Reiz. Zun?chst wieder tagelanger Regen, der allerdings aufh?rte, als wir die Magellanstra?e erreichten. Daf?r gab es, Dank der tiefstehenden Sonne, phantastische Landschaftsstimmungen. Feuerland erinnerte uns im Norden stark an Schottland, im S?den durch die steil aufsteigenden und schneebedeckten Kordillieren, erneut an Norwegen. Wir freuen uns, die Reise in den extremen S?den unternommen zu haben, auch wenn uns von zahlreichen Entgegenkommenden davon abgeraten wurde. Aber seine Erfahrungen muss halt jeder selbst machen.
Morgen ben?tigen wir mal wieder eine tier?rztliche Untersuchung f?r Strolch. Mit dem Papier, das zur Einreise nach Chile ausreichte, war man pl?tzlich nicht mehr einverstanden. ?berhaupt spinnen die Chilenen etwas. Frisches Obst und Fleischprodukte werden beschlagnahmt, um das Einf?hren von Krankheiten zu verhindern. Ob sie das von uns Deutschen gelernt haben? Die argentinischen Beh?rden gehen mit allem viel unbefangener um.
Claudia & Gerd